Mitgliederversammlung 2018

KSR Mitgliederversammlung 2018, 29.10.2018, Rechbergklinik Bretten

Begrüßung durch den Vorsitzenden
Thilo Kerzinger

Der Vorsitzende Thilo Kerzinger begrüßt  die Mitglieder, Vorstandsmitglieder, Referenten und bedankt sich bei Fr. Dr. Klein für die kostenlose Überlassung der Räumlichkeiten, die Organisation und die Bewirtung.

Ein besonderer Gruß galt den neu gewählten Vorsitzenden und deren Stellvertretern vom Seniorenbeirat Pfinztal, Herr Wolfgang Oberle und Frau Ursula Zobel als auch vom Seniorenbeirat Walzbachtal, Herrn Fritz Beran und Herrn Wolfgang Eberle.

Grußwort des Sozialdezernenten,
Peter Kappes, Landratsamt Karlsruhe.

Herr Kappes begrüßte die Teilnehmer und entschuldigte Herrn Landrat Dr. Schnaudigel, der aufgrund anderer Termine nicht teilnehmen konnte, aber den Teilnehmern die besten Grüße ausrichten ließ.

Herr Kappes stellte einen Tag nach der „Hessen-Wahl“ und deren Ergebnis fest, dass sich unsere Gesellschaft im Wandel befindet. Umso wichtiger ist es, für Senioren, barrierefreien, seniorengerechten Wohnungsbau zu schaffen, und die Pflege weiter auszubauen. Derzeit sind in Baden-Württemberg 4.200 Personen in Pflegeeinrichtungen, ca. 200 nehmen die Kurzzeitpflege in Anspruch. Durch die Forderung der Krankenkassen, immer kürzere Liegezeiten im Krankenhaus, kommt etwa 1/3 der Nachfrage für Kurzzeitppflege aus den Krankenhäusern. Er wies daraufhin, dass am 15.11.2018 in der Sitzung „Soziale Infrastruktur und Quartiersentwicklung „ unter anderem neben der Quartiersentwicklung auch die Fortschreibung der Kreispflegeplanung 2025 behandelt werden wird. Als weiteren Punkt erläuterte Herr Kappes, dass aufgrund einer Wohnraumstudie „ Wer wohnt wie?“ festgestellt wurde, dass 5 – 6 % der über 75-jährigen, das sind z. Zt. 1.800 Personen, das betreute Wohnen in Anspruch nehmen. Bis 2025 werden 3.000 dieser Wohnungen benötigt.
Er bedankte sich für die gute Zusammenarbeit mit dem KSR und den Kommunen.

Die TN wiesen daraufhin, dass das Thema „immer kürzere Liegezeiten“ vom Landesseniorenrat aufgegriffen werden sollte. Man müsste hier die Politik und die Krankenkassen an einen Tisch bringen.
Außerdem wäre es sicher von Vorteil, wenn Krankenkassen und Pflegekassen an einem Strang ziehen würden.

“Geriatrische Behandlungsmethoden“
Frau Dr. Sieglinde Klein, Rechbergklinik Bretten

Frau Dr. Klein,  ist heute leitende Oberärztin in der Akut-Geriatrie der Rechbergklinik in Bretten,  Fachärztin für innere Medizin, Geriatrie (Altersmedizin) physikalische Therapie und Notfallmedizin.
Auch hat sie einige Jahre eine onkologische Abteilung geleitet und durch ihre Tätigkeit in der Rehabilationsklinik in Mühlacker wertvolle Erfahrungen in Bezug auf Reha-Geriatrie gesammelt.

Was ist Geriatrie?
Altersmedizin, deshalb, weil mit fortgeschrittenem Lebensalter bestimmte Erkrankungen gehäuft auftreten und Menschen unter diesen Krankheiten mehrere Beeinträchtigungen gleichzeitig erleiden. Da manche dieser Krankheiten auch nicht mehr heilbar sind, kommt es nach einem Krankenhausaufenthalt, meist innerhalb 4 Wochen zu einer erneuten Einweisung.
Um dies zu vermeiden, setzt hier die geriatrische Behandlung ein. Denn Geriatrie bedeutet, dass die einzelnen Symptome und Krankheitsbilder nicht isoliert gesehen werden dürfen. Denn oft sind sie miteinander verzahnt und beeinflussen sich teilweise in negativer Weise untereinander. Das bedeutet, die Diagnose in der Akut-Geriatrie muss internistisches, chirurgisches und neurologisches Spektrum umfassen

Folgende Krankheitsbilder können auftreten:
- Gangstörungen und Sturzereignisse
- Schlaganfall
- Verwirrtheitszustände in Alter (z. B. Alzheimer, Demenz)
- Fehl- oder Mangelernährung
- Schluckstörungen
- Exsikkose (Austrocknung)
- Knochen- und Gelenkerkrankungen (Osteoporose, Arthrose, rheumatische Krankheitsbilder)
- Akute und chronische Schmerzzustände
- Parkinson-Krankheit
- Depressionen und Angstzustände

Der geriatrische Patient, ist gekennzeichnet durch sein höheres Lebensalter und die geriatrische Multimorbidität, d. h. im Durchschnitt sind 10 Diagnosen im Arztbrief gelistet, wenn ein Patient in die Geriatrie überwiesen wird.
Dies geschieht durch interne Verlegung innerhalb des Hauses,.von der Inneren oder der Chirurgie, als auch von der Fürst Styrum Klinik in Bruchsal, mitunter auch durch den Hausarzt.
Ziel der Geriatrie ist es die Ressourcen, also die noch vorhandenen Fähigkeiten des Patienten zu fördern.
Um dies zu erreichen setzt es ein professionelles Team von Fachärzten und Fachkräften voraus.
Im Anhang finden Sie einen Bericht, erschienen in der Patienten- und Mitarbeiterzeitung der RKH-Kliniken, aus dem Sie alles weiteren Wissenswertes nachlesen können.

„Das Musikzimmer Bruchsal“ Musiktherapie
Frau Sonja Oellermann

Frau Oellermann, gebürtige Südafrikanerin und ausgebildete Opersängerin, stellte eindrucksvoll an praktischen Beispielen ihre Arbeit vor.
Als erstes forderte sie zum gemeinsamen Singen auf, manche Stimme meldete sich „ich kann nicht singen“. Dem widersprach Frau Oellermann, gewann sie doch im Jahr 2016 mit dem Projekt „JEKASI“ (jeder kann singen) den Kulturpreis der Technologieregion Karlsruhe.

Man konnte ganz deutlich spüren, wie rhythmische Bewegungen und Musik den Geist anregen.
Frau Oellermann unterrichtet neben neurologischer Musiktherapie, und Rhythmik auch Geragogik.
Diese Methode steht in der Sozialwissenschaft für die Weiterbildung im Alter und die Förderung der vorhandenen Ressourcen bei erkrankten Menschen.

Datenschutz im Verein
Thilo Kerzinger

In einem kurzen Statement wies Herr Kerzinger auf die wichtigsten Punkte der neuen Datenschutzverordnung hin.
Der KSR wird die für uns geltenden Regeln zusammenfassen und als Anhang zu unserer Satzung öffentlich machen.

„Was tun, wenn ein Angehöriger an Demenz erkrankt"
Frau Eva Klenert, Pflegestützpunkt Landkreis Karlsruhe

Zusammen mit Frau Elke Krämer, AWO, stellte Frau Klenert anhand einer Präsentation die Arbeit des Pflegestützpunktes vor, und erläuterte was zu tun ist, wenn ein Angehöriger an Demenz erkrankt.
Wichtigster Punkt ist zu erkennen, dass sich ein Angehöriger verändert und man somit auch frühzeitig reagieren kann und sich professionelle Hilfe holt.
Oft scheitert dies daran, dass man es nicht wahrhaben will, oder aus falscher Scham vor den Nachbarn.
Frau Krämer stellte uns das Bild eines gesunden und eines an Demenz erkrankten Gehirns vor und machte deutlich, dass die weißen Flecken, zerstörtes Gewebe darstellen und unwiderruflich irreparabel sind.
Die Pflegestützpunkte in Bretten, Bruchsal und Ettlingen (in naher Zukunft auch in Waghäusel und Stutensee) sind mit Fachkräften besetzt, die die Angehörigen beraten.
Denn der Angehörige eines erkrankten Menschen wird in erster Linie gefordert, er muss lernen mit der Krankheit umzugehen, ohne sich selbst an seine belastbare Grenze zu bringen, oder gar die eigene Gesundheit zu gefährden, dabei helfen die Pflegestützpunkte.

Seniorenverband öffentlicher Dienst Baden-Württemberg Regionalverband Karlsruhe
Herr Jürgen Leucht

Mit Herrn Jürgen Leucht und Herrn Heribert Borchardt kann der KSR zwei neue Mitglieder begrüßen.
Herr Leucht konnte mit seiner Präsentation verdeutlichen, wie vielfältig die Betreuung von Senioren, welche im öffentlichen Dienst tätig waren, ist.
Es wird viel Öffentlichkeitsarbeit geleistet, sei es Fürsprache für Senioren bei den öffentlichen Institutionen, wie im Rundfunk, oder in der Politik.
Es finden regelmäßige Ausflüge statt, was der Einsamkeit vorbeugt, und den Zusammenhalt fördert.
Hilfe bei Anträgen, den Ämtern, bis hin zu gerichtlichen Auseinandersetzung, mit kostenloser Rechtsschutzversicherung und Stellung eines Anwaltes. Dies alles für einen Monatsbeitrag von € 7,00
Die Frage, ob auch man auch als „Nichtbeamter“ dem Verband beitreten kann, wurde dahingehend beantwortet, dass es die Möglichkeit gibt als Fördermitglied beizutreten, allerdings ohne Rechtsschutz.

Vorstelltuing des deutsch-französichen Senioren-Netzwerk PAMINA
Herr Klaus Ehehalt

Herr Kerzinger freute sich den Präsidenten des Deutsch – Französischen Senioren-Netzwerkes begrüßen zu können und betonte, dass der KSR eines der ersten Mitglieder von PAMINA war und immer noch ist.
Am Anfang seines Vortrages erläuterte Herr Ehehalt den Begriff „PAMINA“
PA für die Pfalz
MI für Mittelbaden (mittlerer Oberrhein)
NA…..für das Elsass (Nord Alsace)
Also drei Regionen, die zusammen etwas bewegen wollen.
Die Geschäftsstelle befindet sich im „Alten Zollhaus“ in Lauterbourg.
Herr Ehehalt wurde im Oktober 2017 zum Präsidenten für die Region Mittelbaden und zum Vorsitzenden des Präsidiums gewählt.
Er tritt die Nachfolge von Herrn Kurt Wiehler an und macht sich gemäß seiner Worte, zur Aufgabe, das Seniorennetzwerk PAMINA, welches aufgrund verschiedener Umstände drohte einzuschlafen, aus dem Dornröschenschlaf zu erwecken.
Als eine seiner wichtigsten Aufgaben sieht er es an, mehr Franzosen mit ins Boot zu holen, dies ist nach den Worten von Monsieur Jean Weigel, Präsident für das Elsass eine schwierige Aufgabe und noch ein weiter Weg.
Wie Herr Ehehalt kurz anhand eines Beispiels erläuterte „Triffst Du einen Franzosen und begrüßt ihn mit den Worten „Bon jour Monsieur“ schließt er dich in die Arme, sagst du „Guten Tag“ antwortet er, ich kann kein Deutsch.“
Man kann, wie Herr Ehehalt uns mitteilte, durchaus auch mit 80 Jahren (ein weibliches PAMINA Mitglied) noch Französisch lernen. Als Erfolg seiner einjährigen Amtszeit kann er verbuchen, es geschafft zu haben, dass das
„Deutsch-französische Vereinsrecht“ als Absichtserklärung in den Elysee-Vertrag mit aufgenommen wird.
Als weiteren Annäherungspunkt kann man sehen, dass der Seniorenbeirat Bad Bergzabern an einer Partnerschaft mit dem „Conseil des Seniors“ der Stadt Wissembourg interessiert ist.
Herr Ehehalt wird hier sondierende Gespräche mit beiden Partnern führen.
Ihm ist es ein großes Anliegen mit interessanten Themen und Veranstaltungen im PAMINA-Raum neue Mitglieder zu gewinnen, wobei übergeordnet die europäische Zusammenarbeit im Vordergrund stehen sollte.
Bei Interesse für eine Mitgliedschaft können die Statuten des Seniorennetzwerkes PAMINA im Internet nachgelesen werden.
Im Oktober 2018 beantragte auch Monsieur Robert Walter aus Straßburg die Mitgliedschaft.
Als ehemaliger Direktor des „Deutsch-Französischen Kulturzentrums Karlsruhe“, über einen Zeitraum von 20 Jahren mit bis zu 80 Veranstaltungen im Jahr, verfügt er über ein reichhaltiges Netzwerk mit umfangreichem Basismaterial und kann darauf immer wieder zurückgreifen.
Er steht diesbezüglich gerne zur Verfügung
Man konnte dem Vortrag entnehmen, dass Herr Ehehalt mit viel Herzblut dabei ist und wir werden auch in Zukunft auf gute Zusammenarbeit bauen.

1. Gesundheitsmesse in Waghäusel am 06. Mai 2018
Herr Robert Langer

Herr Robert Langer, Vorsitzender des Seniorenbeirats Waghäusel brachte den Teilnehmern anhand einer Präsentation näher, worauf zu achten ist, sofern man eine derartige Veranstaltung effektiv und erfolgreich gestalten will.
Zunächst bildet man ein Organisationsteam, dies kann von der Stadt- oder Gemeinde z. B. jemand aus dem Fachbereich Sozialwesen oder Mensch und Gesundheit sein, einer Institution, wie der AWO, und dem Seniorenbeirat der Kommune.
Dieses Gremium setzt fest, welche Punkte berücksichtigt werden müssen,
- wer ist Schirmherr,
- was für Werbemaßnahmen muss man ergreifen,
- welche Personengruppen will man ansprechen,
- wie steht es um die Finanzierung,
- das Ansprechen von Sponsoren.
- sollte man Fachvorträge anbieten, wenn ja, welche Themen
- Mitmachangebote für Senioren
- welche Austeller / Firmen spricht man an
- was ist für die Aussteller zu berücksichtigen
- wie viel Platz (Tische und Stühle) wird benötigt,
- wird Stromanschluss benötigt
- wie geht die Bewirtung der Gäste vonstatten
- Vereine ansprechen
Dies alles bedeutet eine lange Vorbereitungszeit und enge Zusammenarbeit aller.
Sollten Sie eine derartige Veranstaltung planen, was übrigens in Waghäusel, durch die Werbung im Mitteilungsblatt , durch Verteilung eines Flyers, durch Hinweis auf der Homepage der Stadt Waghäusel und nicht zuletzt durch das Engagement aller Aussteller und Anbieter, ein voller Erfolg wurde, können Sie sich gerne für weitere Informationen an Herrn Langer wenden.
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